Positionen

Unterstützung der Freiheitsbewegung im Iran

Bilder von iranischen Frauen, die sich ihre Haare abschneiden. Frauen auf den Straßen Irans, die sich den Hijab vom Kopf reißen und ihn zu Boden werfen, teilweise sogar verbrennen. In den letzten Wochen konnten wir diese Bilder in den sozialen Netzwerken sehen.

Am 13. September 2022 wurde die 22-jährige Jina „Mahsa“ Amini in Teheran auf offener Straße von der Sittenpolizei festgenommen und drei Tage später war sie tot. Jina Amini überlebte ihre Verhaftung nicht. Die Bilder von ihr im Krankenhaus zeigen deutliche Spuren von Gewalteinwirkung. Der Grund für die Festnahme? Angeblich trug sie den Hijab nicht ordnungsgemäß. Ordnungsgemäß – das heißt, dass keine Haare zu sehen sein dürfen. Ein paar sichtbare Haare, das allein ist im Iran Rechtfertigung für einen brutalen Mord an einer Frau.

Seither gehen Menschen in Massen im Iran auf die Straße und protestieren, obwohl sie um die Lebensgefahr wissen. Die Regierenden im Iran schlagen brutal zurück und nehmen dabei viele Todesopfer in Kauf. Laut Menschenrechtsorganisation Amnesty International beläuft sich die Zahl der getöteten Protestierenden und Trauernden auf mehrere hundert – darunter auch Kinder. Aus den Protesten ist mittlerweile eine revolutionäre Bewegung geworden, die ein Ende der Islamischen Republik Iran fordert.

Das Internet wurde gedrosselt, damit keine weiteren Videos über die sozialen Netzwerke geteilt werden können. Damit werden noch mehr Menschen in Gefahr gebracht. Besonders beschämend für uns: ein deutsch-iranisches Unternehmen mit Sitz in Deutschland hat das iranische Regime hierbei unterstützt.

Wir müssen uns in voller Solidarität an die Seite der mutigen Menschen im Iran stellen. Das Regime in Teheran muss geächtet werden und wir erwarten von unserer Bundesregierung und der EU, dass sie klare Haltung zeigt und sich dafür einsetzt, dass das brutale Vorgehen gegen Frauen, LGBITQ+, ethnisch-religiöse Minderheiten und Andersdenkende im Iran endet.

Wir fordern von der Bundesregierung:

Die Iran-Politik der Bundesregierung muss die Frauen- und Menschenrechte in den Fokus stellen.Dazu gehört, dass sie die Dokumentation der Menschen- und Frauenrechtsverletzungen durch UN-Organisationen und durch weitere unabhängige internationale Organisationen unterstützt, damit eine spätere juristische Verurteilung möglich wird und Frauen- und Menschenrechtsverletzungen lückenlos aufgeklärt werden können.

Die diplomatischen Beziehungen zur Islamischen Republik Iran müssen eingefroren werden, als Zeichen, dass die Bundesrepublik die brutalen Repressalien gegen die Protestbewegung in ihrem Ausmaß sieht und aufs Schärfste verurteilt.

Mit Lobbyist:innen des iranischen Regimes darf nicht mehr zusammengearbeitet werden.

Die Atomverhandlungen müssen ausgesetzt werden.

Das Vermögen (inkl. Sachwerte) iranischer Einzelpersonen und Organisationen, die für die Gewalt gegen die Protestierenden verantwortlich sind/diese ermöglichen und erleichtern, muss eingefroren bzw. konfisziert werden. Dies betrifft auch in Deutschland ansässige Firmen, die dafür verantwortlich sind, dass Internet-Infrastruktur im Iran durch die Regierung eingeschränkt wird.

Eine Sanktionspolitik, die vor allem die Zivilbevölkerung im Iran trifft, ist dagegen zu vermeiden.

Die Ausweisung iranischer Staatsbürger:innen, die sich gerade in Deutschland aufhalten und Asyl beantragen, muss ausgesetzt und die Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen für iranische Staatsbürger:innen, die aus Iran flüchten, müssen erleichtert werden. Geschlechtsspezifische Gewalt und Verfolgung im Iran ist als Asylgrund anzuerkennen. Exil-Iraner:innen müssen in Deutschland zudem besser gegen Repressalien geschützt werden

Resolution Iran UB-Parteitag 2.11.2022

Geschlechtergerechte Sprache

Die ASF Köln hat sich selbst verpflichtet, in der parteiinternen Kommunikation durchgehend geschlechtergerechte Sprache zu verwenden. Sie wird in allen Dokumenten entweder geschlechtsneutrale Formulierungen oder die Schreibweise mit dem Gendersternchen verwenden, wenn nicht nur explizit Frauen gemeint sind. Sprache ist ein fundamental wichtiges Machtinstrument. Um Gleichstellung für alle Menschen zu gewährleisten ist geschlechtergerechte Sprache eine notwendige Voraussetzung.

TOP 5_Gendergerechte Sprache

Prekäre Beschäftigung in der Bildung

Die ASF Köln hat einen Antrag zur ASF Bundeskonferenz im Juni 2018 gegen prekäre Beschäftigung im Bildungsbereich gestellt. Darin fordert sie die SPD Bundestags- und Landtagsfraktionen auf, gemeinsam mit den Gewerkschaften wirksame Konzepte gegen prekäre Beschäftigung bei den Honorarkräften im Bildungsbereich zu entwickeln und umzusetzen. Gerade an den Volkshochschulen, an Musikschulen und ähnlichen Bildungseinrichtungen nimmt die Zahl der Menschen zu, die dort ohne soziale Absicherung beschäftigt sind. Hiervon sind überwiegend Frauen betroffen. Ihre Verträge haben jeweils eine Dauer von 1-6 Monaten ohne Recht auf Verlängerung. Es wird nur die Präsenzzeit bezahlt, Vor- und Nachbereitung des Unterrichts jedoch nicht. Zudem müssen die Honorarkräfte meist die Beiträge zur Krankenversicherung und Rentenversicherung alleine selber tragen.

AsF Bundeskonferenz_ Antrag AsF Köln_prekäre Beschäftigung Honorarkräfte 060518

Prostitution

Die AsF Köln fordert mehr Geschlechtergerechtigkeit in Deutschland und solidarische Lösungen, um Armut und sozialer Ungleichheit zu begegnen. Prostitution darf keine Lösung zur Bekämpfung der Armut sein. Daher müssen in Deutschland Konzepte zum Ausstieg aus der Prostitution umgesetzt werden und Armutsprostitution bekämpft werden. Darüber hinaus müssen Betreiber*innen von Bordellen, sowie die Kommunen noch stärker in die Verantwortung genommen werden und jede Form der Arbeitsausbeutung stärker geahndet werden. Wir fordern daher, dass vor allem die Betreiberpflichten nach Prostitutionsschutzgesetz konsequenter nachverfolgt werden.

KS4 – Besserer Schutz von Menschen in der Prostitution und Foerderung von Ausstiegsmoeglichkeiten_final 030318

#metoo

In der Debatte um sexuelle Belästigung und sexuelle Gewalt gegen Frauen fordert die AsF auch die Männer auf, ihr Schweigen zu brechen. Die aktuelle Debatte zeigt erneut, dass sich fast ausschließlich Frauen mit dem Thema auseinandersetzen. Sexismus ist jedoch ein gesamtgesellschaftliches Problem und kann daher auch nur gesamtgesellschaftlich gelöst werden.

ASF Köln_Position metoo 251017

Richtlinie der ASF Köln

Die AsF Köln hat ihre Richtlinie aktualisiert. Sie spricht sich weiterhin für das Delegiertenprinzip aus. Sie hat aber die Zahl der anwesenden Delegierten auf 20 Frauen heruntergesetzt, die für die Beschlussfähigkeit einer Delegiertenkonferenz notwendig sind. Gleichzeitig wird die AsF Köln die Ortsvereine auffordern, auf den Jahreshauptversammlungen wieder Delegierte zur ASF zu wählen und in der Mitgliederverwaltung zu hinterlegen.

180317_Richtlinie ASF Köln_neu